Wie kann man ein Spiel nach 2:0-Führung noch so aus der Hand geben? Das ist reine Kopfsache. Wir haben sehr gut losgelegt, haben dann aber die Zügel schleifen lassen, die Zweikämpfe nicht angenommen, haben keinen zweiten Ball mehr bekommen. Natürlich hat Wiedenbrück der Elfmeter in die Karten gespielt. Aber so darf man sich nicht präsentieren. Wenn man sieht, wie wir die ersten 30 Minuten gespielt haben, ist das eigentlich nicht zu erklären.
Nach dem Trainingslager, den Spielen gegen Karlsruhe und in Köln, schien das Team wieder auf einem guten Weg. Warum konnten Sie nicht daran anknüpfen? Die Vorbereitung interessiert mich ehrlich gesagt wie der letzte Rest. Lieber verliere ich jedes Vorbereitungsspiel und gewinne, wenn es um Punkte geht. Sich auf der Vorbereitung auszuruhen, das kann ich ehrlich gesagt auch nicht mehr hören. Klar ist das wichtig, aber es kommt in der Meisterschaft drauf an. Wir haben das Heft einfach leichtfertig aus der Hand gegeben. Das müssen wir abstellen!
Was fehlt der Mannschaft? Was heißt: Was fehlt der Mannschaft? Wir haben in der Vergangenheit gesehen, dass es zum Teil auch von alleine gelaufen ist, dass wir 4:0, 5:0 gewonnen haben. Aber das geht nicht jedes Jahr so, das geht nicht gegen jeden Gegner so. Die können Tabellenletzter sein, die können schon abgestiegen sein und reißen sich trotzdem den Arsch auf. Denn für die geht es auch um Kohle, genauso wie es für uns um Kohle geht. Es war einfach viel, viel mehr drin. Vor allem nach den ersten 30 Minuten – die waren hervorragend, das hat jeder im Stadion gesehen. Aber dann so komplett einzubrechen? Da fehlen mir ehrlich gesagt die Worte.
Vor allem wiederholen sich diese Spiele. Das ist ja der Knackpunkt. Vielleicht spielt auch das eine Rolle, dass man im Hinterkopf hat, dass es schon öfter so gelaufen ist. Das müssen wir versuchen abzustellen. Als Team und jeder Einzelne.
Zum Schluss bekam Wiedenbrück natürlich Räume, aber selbst nachdem Sie hinten aufgelöst haben, sind keine Chancen herausgesprungen. Es ist vorm Sechzehner alles verpufft. Es geht auch nicht jede Woche wie bei Viktoria Köln, dass man am Ende noch den Ausgleich macht. Wir hätten noch 90 Minuten weiterspielen können, da wäre nicht viel passiert.
Was macht Sie zuversichtlich, dass es gegen Leverkusen II besser läuft? Neues Spiel, neues Glück! Wir müssen jetzt in der Woche zusehen, dass wir das rauskriegen aus den Köpfen und uns auch mal gegenseitig den Kopf waschen.